Generell betrachtet ist Supervision bei psychosozial Tätigen ein Mittel zum Gewährleisten des adäquaten Umgangs mit professionellen Anforderungen.
In Anlehnung an das globale Ziel der Selbstmanagement-Therapie, Personen zu befähigen, ihr Leben (wieder) selbst zu gestalten und möglichst bald von Therapie und Therapeuten unabhängig zu werden, läßt sich als Ziel der Verhaltenstherapie-Supervision das eigenständige und eigenverantwortliche Gegenüber formulieren.
Die verhaltenstherapeutische Supervision basiert auf dem Selbstmanagement Ansatz von Kanfer, Reinecker & Schmelzer. In seinem Zentrum steht ein zielorientiertes, „funktional – systemisches“ Problemlösemodell, mit dessen Hilfe das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ systematisch umgesetzt wird. Mögliche Schwerpunkte der Selbstmanagement-Supervision können beispielsweise sein:
- Fachliche Aspekte des Betreuungs- Therapieablaufs
- Verstehen persönlicher Anteile: persönlicher Stil, positive wie negative Motive, blinde Flecken etc.
- Klärung institutioneller Rahmenbedingungen: Arbeitssystem, „Setting“ bzw. „Kontext“ der Arbeitssituation
- Therapeut-Klient-Beziehung, sowie (auf einer Meta-Ebene):
- Supervisor-Supervisand-Beziehung
- spezielle Situation der Supervision: unmittelbarer Kontext der Supervision inkl. deren Rahmenbedingungen.
Die angebotene Selbstmanagement-Ansatz bezieht sich sowohl auf Einzel- wie Teamsupervision.
Supervision – Einzeln
Ist ein Beratungsprozess zwischen einer Einzelperson und dem Supervisor. In der Einzelsupervision können schwierige berufliche Prozesse, begleitet und aufgearbeitet werden. Im Fokus können heikle Konflikt- oder Entscheidungssituationen stehen, die ein Umdenken erfordern und eine Anpassungsleistung nach sich ziehen.
Supervision – Team
Steht für die gemeinsame Supervision der Mitglieder eines Teams oder einer Arbeitsgruppe. Sie dient der Verbesserung der Zusammenarbeit, der Erhöhung der Produktivität und der Arbeitsfreude sowie der Klärung von Konflikten. Häufig werden Teams in ihrer Arbeitsleistung durch interne Konflikte stark beeinträchtigt. Supervision kann dabei helfen, solche Störungen anzusprechen und zu klären, mit dem Ziel die Arbeitsbeziehungen zu verbessern sowie die Motivation der Mitglieder des Teams zu erhöhen. Teamsupervision kann aber auch bei der Begleitung von Veränderungsprozessen (z.B. nach Umstrukturierungen) hilfreich sein und bei der Bewältigung von neuen Situation und Anforderungen Sicherheit bieten.
Ein weiterer Einsatzbereich der Teamsupervision kann die Teamentwicklung darstellen. Dazu zählen die Fortentwicklung bzw. Effektivitätssteigerung eines Teams, das Beseitigen von „Sand im Getriebe“, Forcieren von Entwicklungsschüben, Verhinderung von Routine und die Verbesserung der Zusammenarbeit. Ferner kann Teamsupervision eine angeleitete gruppenunterstützte fachliche Reflektion der geleisteten Arbeit darstellen und eine tiefgreiferende Fachlichkeit ermöglichen.